Samstag, 22. August 2009
Das Planungstreffen

In diesem Beitrag möchte ich meinen Betreuer Herrn Jende zu Wort kommen lassen. Er berichtet über das erste Planungstreffen.

Hallo mein Name ist Andreas Jende, ich bin der Persönliche Assistent bzw. Betreuer von Herrn Gavanski. Ich bedanke mich dafür in diesem Blog kurz etwas zu meinen Planungstreffe schreiben zu dürfen.

Herr Gavanski kam im Juni 2007 auf mich zu und bat mich um Unterstützung. Er möchte das Persönliche Budget beantragen und in eine eigene Wohnung ziehen. Nun braucht er Unterstützung um dieses Ziel realisieren zu können. Für mich als Pädagoge erscheint es zunächst Sinnvoll noch weitere Personen, die als Unterstützer ebenfalls in Frage kommen, einzuladen und sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen um das Vorhaben genau zu bereden. Als allererstes sollte herausgefunden werden was Herr Gavanski an seiner Wohnsituation nun genau veränder will. Also wie er sich seine neue Wohnsituation genau vorstellt. Was dafür und was dagegen spricht ist abzuwegen. Als nächsten Schritt muß geklärt werden welche Möglichkeiten uns einfallen wie dieses Ziel erreicht werden kann. Dann sollte ein Plan aufgestellt werden - Wer Was mit Wem - erledigt um das Ziel Schritt für Schritt zu erreichen. Als weiteren Punkt möchte ich zudem noch klären ob es noch weiter Dinge gibt die Herr Gavanski ändern möchte wie z. B. einen anderen Arbeitsplatz oder zusätzliche Begleitung z. B. bei Freizeitaktivitäten.

Ich gestallte das Planungstreffen auf der Grundlage der Persönlichen Zukunftsplanung nach Stefan Dose. Das Besondere hierbei ist das die Wünsche des Klienten im Mittelpunkt stehen und er gewissermaßen aus seiner Sicht heraus seine Wünsch und Zukunftsvorstellungen darlegt. Im herkömlichen Sinne würden die Damen und Herren Pädagogen die Entscheidung treffen was eben gut für den Klienten wäre und was nicht. Ich Arbeite mich anhand von Fragen an den Themen die mir der Klient vorgibt ab und erreichte so ein in sich stimmiges Gesamtkonzept welches den Planungsvorgang an sich wieder gibt als auch die einzelnen Themen bearbeitet.

Hier nun die Fragen: Was sind meine Stärken und Fähigkeiten? Was sind meine Ziele in den Bereichen, Wohnen, Freizeit und/oder Arbeit? Was sind meine Träume? Welche Dinge habe ich bezogen auf meine Ziele bereits ausprobiert? Welche Vorerfahrungen liegen vor? Was funktioniert für mich? Was funktioniert nicht? Welche Dinge möchte ich gerne mal ausprobieren, mal lernen? Welche Möglichkeiten fallen uns ein (je nach Thema z. B. mögliche Jobs, Wohnmöglichkeiten, Freizeitaktivitäten)? Ressourcen: Wo kann man sich hinwenden? Wer kann helfen? Wen kennen wir? Welche Mittel stehen zur Verfügung? Aktionsplan: Was sind die nächsten Schritte? Wer macht was mit wem bis wann?

Dann bleibt natürlich zu klären welche Personen sich bereit erklären Herrn Gavanski konkret zu Helfen und dann den "Unterstützungskreis" bilden. Außerdem haben wir den "Freundeskreis" aufgestellt in den Personen vorkommen mit den Herr Gavanski befreundet ist und eventuell ein wenig mithelfen. Soviel zum Inhalt meines Planungstreffens.

Nun zu den Ergebnissen (kurzform): Herr Gavanski möchte in einer eigenen Wohnung leben. Er benötigt seinen intellektuellen Fähigkeiten entsprechende Freizeitaktivitäten. Er möchte eine berufliche Tätigkeit im kaufmännischen Bereich aufnehmen. Und möchte gerne alleine mit einem Freund (zur Unterstützung) nach Kroatien reisen um nach langer Trennung seine Familie wieder zu sehen.

Diese Möglichkeiten fielen uns damals ein: eine Apartmentwohnung im neuen DRK-Seniorenzentrum und einen Außenarbeitsplatz bei der Frima "Nordwork" wo Herr Gavanski den Internetverkauf von Produkten überwachen würde. Letztendlich haben sich neue und bessere Möglichkeiten aufgetan, aber dazu mehr in späteren Beiträgen.

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